Big Salmon River, Kanada
Gepostet von Nina am Dienstag, 23. August 2011 |
Quiet Lake – Carmacks [Big Salmon River, Yukon Territory, Canada / August 2011]
Mitte August, während ein Teil des Vereins in Schweden unterwegs war, stand für uns der kanadische BIG SALMON RIVER im Yukon Territory auf dem Programm.
Der Einstieg am Quiet Lake war nach knapp 4 Stunden teils abenteuerlicher Autofahrt von Whitehorse aus erreicht. Wir waren uns nicht ganz sicher ob wir zu dritt mit unserem riesigen Haufen Gepäck nicht sofort im See versinken würden aber unsere „Penny“ (wie wir unser Leihkanu tauften) bot eine erstaunlich große Zuladungskapazität.
Nach einigen Kilometern auf dem Quiet Lake erreichten wir den Ausfluss der bald darauf in den viel kleineren Sandy Lake mündet. Wieder einige Kilometer weiter durchpaddelten wir einen Teil des Big Salmon Lake an dessen Ende wir unser eigentliches Ziel – den BIG SALMON RIVER – erreichten.
Vor allem die beiden kleinen Verbindungsflüsse zwischen den 3 Seen waren mit ihren Schilfgürteln und dem Blick auf Wald und Berge sehr idyllisch.
Der Big Salmon River begann relativ schmal und hatte glasklares Wasser. Die Strömung war recht flott und wir mußten in jeder der vielen Kurven auf Sweeper (hereinhängende Bäume) oder Log Piles (Schwemmholzhaufen) aufpassen.
Kurz vor dem berühmt-berüchtigten Log Jam,
den wir kurz umtragen mußten,
versperrte ein knapp unter der Wasseroberfläche quer über den ganzen Fluß liegender Baumstamm den Weg. Da wir ihn erst spät sahen half nur noch: Schwung holen und drüberreffeln! Bei weniger Wasser könnte sich diese Taktik nicht mehr ganz ausgehen aber dann sieht man den Stamm wahrscheinlich auch früher!
Weißkopf-Seeadler
– auch Jungtiere –
und deren Leibspeise die Red-Sockeye-Lachse begleiteten uns am Big Salmon tagtäglich.
Gott sei Dank galt das nicht für lachsfischende, hungrige Bären!
Der Blick auf die Berge der Big Salmon Range oder die bewaldeten oder auch schilfbewachsenen Ufer faszinierten uns
gleichermaßen wie die teils beeindruckenden Cutbanks (Steilufer)
oder die traumhaften Zeltplätze.
Auch der Fluß selber ließ nie Langeweile aufkommen. Sweepers, Log Piles und Felsen verlangten ständige Aufmerksamkeit und vereitelten gemütliches „Treibenlassen“.
Flotte Strömung (wie zB nach der Einmündung des North Big Salmon River)
wechselten mit langsamen Mäanderabschnitten.
Man war immer gespannt was einen hinter der nächsten Kurve erwartet.
Die mehrfach beschriebene WW II+ Stelle einige Kilometer vor der Einmündung in den Yukon Rivergibt es übrigens nicht mehr. Stattdessen ist der Fluß dabei sich einen neuen Weg zu suchen. Dabei teilt er sich immer wieder in mehrere Arme und überflutet ganze Waldabschnitte.
Robin war vor allem vom Campleben begeistert und verbrachte viel Zeit beim Zeltaufbau, in der Hängematte,
beim Feuermachen, Marshmallow-Stecken-Schnitzen
mit anschließendem Verschlingen der gegrillten „Marshis“, …
Fast alle Camps wurden übrigens von einheimischen „Campguards“ in Form von Eichhörnchen
oder Arctic Ground Squirrels betreut.
Nach 240 km erreichten wir dann den Yukon bei Big Salmon Village
einem aufgelassenen und verfallenen
Handelsposten aus der Gold-Rush- und Schaufelraddampfer-Ära mit nahegelegenem Indianer-Friedhof.
Der „Ort“ und die nächsten 120 km auf dem Yukon River waren uns von unserer Fahrt am Teslin vor 3 Jahren bekannt, da der Teslin 60 km flussauf ebenfalls in den Yukon mündet.
Trotzdem genossen wir die Fahrt auf dem bekannten Abschnitt
und ließen uns in etwas über 2 Tagen
gemütlich von der guten Strömung zu unserem Ausstieg treiben –
vorbei an Relikten aus der Gold-Rush-Zeit wie der „Cyr’s Dredge“
und kulinarisch einiges zu bieten. Wir fanden sogar einen Birkenpilz und wildwachsenden Schnittlauch
um unser „Fertigfutter“ zu verfeinern.
Die letzten paar hundert Meter vor Carmacks hatten wir dann mit heftigem Gegenwind zu kämpfen. Wir konnten unsere Paddel kaum festhalten und trotz guter Strömung kamen wir fast nicht vom Fleck. So waren wir gar nicht traurig dass unsere diesjährige Paddeltour zu Ende war sonder sogar froh nicht weiter nach Dawson paddeln zu müssen. Ohne Wind hätte die Sache sicherlich anders ausgeschaut!
Ähnliche Beiträge: