Isar ohne Wasser
Gepostet von Martin am Samstag, 23. Juni 2012 |
[Krün – Vorderriß; Pegel Rissbachdücker: 26]
Eigentlich wollten wir heute auf die Loisach fahren. Allerdings haben wir auf dem Weg dorthin auch den Einstieg der Isar in Krün angeschaut und irgendwie geglaubt, dass der Wasserstand eigentlich ganz passabel aussieht.
Daher haben wir kurzfristig umdisponiert und wollten bis nach Vorderriß paddeln – grooooßer Fehler!
Schon nach wenigen Kurven wurde das Wasser immer weniger und das Wort „Flusswandern“ bekam eine andere Bedeutung, nämlich wirklich Wandern im Fluss.
Der Wasserstand wurde immer schlechter und schlechter – sogar die Fische hatten wirklich Probleme beim Schwimmen.
Nach nicht einmal drei Kilometer war es dann endgültig vorbei mit dem Wasser. Bei der Brücke von Wallgau sind wir wieder ausgestiegen, da hinter der Brücke kein einziger Tropfen Wasser mehr zu sehen war – war einfach weg. Angi hat dann zu Fuß das Auto vom Einstieg geholt – war ja nicht weit.
Schockierend war vor allem, dass die Fische wirklich im ausgetrockneten Flussbett herumlagen und noch zappelten. Einige konnten wir noch retten – es ist allerdings zu befürchten, dass dies nur eine kurzfristige Rettung war, da der Wasserstand immer noch sank. Während wir das Auto von Vorderriß retour holten, ist der Wasserstand nochmals um rd. 5-10 cm zurückgegangen – das Wasser war einfach weg.
Zwei Fischer, welche wir beim Fischretten trafen, haben sich ebenfalls fürchterlich über diesen Zustand aufgeregt. Der Grund für das Versickern des Wassers ist anscheinend, dass im Naturschutzgebiet das Geschiebe, sprich der Schotter, nicht mehr herausgebaggert werden darf und vermutlich durch die Wasserableitung ins Kraftwerk auch nicht mehr durchgeschwenzt wird, sondern liegen bleibt – da versickert das Wasser halt einfach. Anscheinend war es letztes Jahr auch schon ähnlich – für einige Wochen war dieser Abschnitt komplett ohne Wasser.
Hier stellt sich definitiv die Frage: Wie weit darf Landschaftsschutz gehen und wie viele Fische darf eine kWh Strom kosten? Außerdem kann man sich vermutlich folgende Warntafel in Zukunft auch sparen.
Isar ohne Wasser,
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